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Wenigenburg (Amöneburg)
Die Wenigenburg, auch als Brickberg bekannt, ist die Ruine einer Höhenburg auf 317 Metern über NHN, gelegen südlich des etwa 50 Meter höheren Bergs Amöneburg in der gleichnamigen Kleinstadt im Landkreis Marburg-Biedenkopf.
Archäologische Funde deuten darauf hin, dass die Burg wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts errichtet wurde. Vermutlich diente sie als Vorburg der Burg Amöneburg. Erste urkundliche Erwähnungen der Burg stammen aus den Jahren 1248 und 1267, in denen sie als „pervus castrum“ („kleine Burg“ oder „neue Burg“) bezeichnet wird.
Die Wenigenburg stand im Besitz mainzischer Burgmannen, darunter Angehörige der Familien von Nordeck (Burg Nordeck), Volpert (Herkunft unbekannt) und von Trohe (Trohe). Während der Auseinandersetzungen zwischen Landgraf Heinrich von Hessen und Kurmainz wurde die Burg 1273 von hessischen Truppen besetzt. Kurmainz konnte sie jedoch 1278 zurückerobern. Nach der Etablierung der Landgrafen von Hessen um 1280 verlor die Burg an Bedeutung. Zwischen 1347 und 1463 war sie an die Familie Schenk von Schweinsberg, von 1463 bis 1469 an die Reichsgrafen von Schlitz genannt von Görtz verpfändet.
Um 1491 war die Burg bereits verfallen. Im Dreißigjährigen Krieg, 1640, wurde in den Ruinen eine Belagerungsbatterie errichtet. Matthäus Merian bezeichnete die Burg auf einem 1655 veröffentlichten Stich der Stadt Amöneburg als „Brickberg“. Im Jahr 1985 wurde die Anlage rekonstruiert. Ob die Burg baulich mit der Stadtbefestigung von Amöneburg verbunden war, ist unklar, aber denkbar. Erhalten sind Teile des Walls, der Halsgraben, der Palas, Teile der Ringmauer, zwei Keller mit Treppen sowie die Fundamente des quadratischen Bergfrieds.
Bild:
Peter Voeth, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons.
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