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Sonderausstellung im Mathematikum "geheim!"


Sonderausstellung im Mathematikum "geheim!"

Schon immer haben Geheimnisse die Menschheit fasziniert und herausgefordert. Warum braucht man sie? Wie hält man sie geheim? Und wie kommt man an die Geheimnisse anderer heran?

In der aktuellen Sonderausstellung des Mathematikums „geheim! Warum wir Geheimnisse brauchen …“ sind Besucherinnen und Besucher eingeladen, sich spielerisch mit dem Thema Geheimnis auseinanderzusetzen.

Im Mathematikum sind schon eine ganze Reihe von Krypto-Exponaten zu sehen: Von „Knack den Code“ über "Zeichen im Nebel" bis zu dem ikonischen Exponat der ENIGMA. Die neue Sonderausstellung nimmt dieses Thema auf. Die mathematisch basierte Kryptographie ist eine Erfolgsgeschichte, die in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts begonnen hat. Ohne die Verfahren der so genannten Public-Key-Kryptographie wären elektronisches Bezahlen, elektronische Wahlen, elektronische Steuererklärung und vieles mehr nicht denkbar und nicht realisierbar – und vor allem nicht sicher.

Doch Geheimnisse spielen nicht nur in der Technologie eine Rolle, sondern sind auch in unserem privaten Leben allgegenwärtig. Das reicht von primitiven Verstecken (Schlüssel unter der Fußmatte) über geheime Tagebücher bis zu Abmachungen, Verträgen, Testamenten usw., die für Außenstehende geheim bleiben müssen.

Schließlich haben Geheimnisse auch für das Funktionieren der Gesellschaft eine große Bedeutung. Sie reichen vom Wahlgeheimnis über Datenschutz bis hin zur Anonymität des Bargelds, die es einem erlaubt, gewisse Transaktion zu vollziehen, ohne Spuren zu hinterlassen. An dieser Stelle öffnet sich auch eine große gesellschaftliche Debatte, die sich an der Frage entzündet: Wie viel kann oder darf oder soll ein Internetkonzern von jedem einzelnen wissen? Anders gefragt: Kann man angesichts der heutigen Möglichkeiten noch seine Privatsphäre wahren oder ist dies nicht mehr möglich oder, wie manche meinen, auch nicht mehr nötig?

Hier schließt sich der Kreis, denn ein privates, geschütztes Leben in größerem Umfang lässt sich nur durch den Einsatz von modernen kryptographischen Methoden realisieren.

Die Sonderausstellung "geheim! Warum wir Geheimnisse brauchen ..." bietet den Besucherinnen und Besucher Experimente zum Verschlüsseln – sie lernen moderne und traditionelle Verschlüsselungsmethoden kennen, wie den Cäsar-Code oder die ENIGMA und sie erforschen die Rolle von Geheimnissen für die Gesellschaft und für jeden einzelnen. Spielerisch können sich die Besucherinnen und Besucher den Fragen nähern: Wo sind Geheimnisse unerlässlich und wo entbehrlich? Die Ausstellung richtet sich an die ganze Familie und ermöglicht viel Freude beim Experimentieren.

20 interaktive Stationen laden zum Experimentieren und Nachdenken ein, gewähren Einblicke in das aktuelle Thema und helfen dabei, sich eine eigene Meinung zu bilden.

Neben der Dauerausstellung ist eine besondere Qualität des Mathematikums die temporäre Erweiterung durch thematische Sonderausstellungen. Die neue Ausstellung "geheim! Warum wir Geheimnisse brauchen ..." gehört zu den selbst entwickelten, in der eigenen Werkstatt gebauten Ausstellungen, die das Mathematikum jährlich kreiert und über einen längeren Zeitraum den Besucherinnen und Besuchern zeigt. Diese Sonderausstellungen entstehen im Team des Mathematikums unter der Leitung von Prof. Albrecht Beutelspacher.

Die Ausstellung "geheim! Warum wir Geheimnisse brauchen ..." wird unterstützt durch die Klaus Tschira Stiftung und die Gemeinnützige Stiftung Sparkasse Gießen.

Eröffnung am Freitag, 20. Oktober 2023, 18.00 Uhr, Eintritt frei.

Veranstaltungen und Angebote
Gruppeneinführungen
Angemeldete Gruppen erhalten im Mathematikum eine ca. 10-minütige Einführung, in der sie von einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter des Hauses in Empfang genommen werden und gemeinsam ein erstes Experiment durchführen.
Diese Einführungen sind jederzeit auch in der Sonderausstellung möglich.

Führungen in der Sonderausstellung
Samstag, 21. Oktober 2023
Sonntag, 19. November 2023
Samstag, 09. Dezember 2023
Sonntag, 21. Januar 2024, jeweils um 15.00 Uhr, Dauer ca. 45 Minuten

Vortrag
"Jetzt muss die ENIGMA sterben! – Fritz Menzer und die Geheimnisse des Schlüsselgeräts 41" ist ein multimedialer Vortrag zur deutschen Kryptologie von Filmemacher Robert Jahn. Die ENIGMA ist bis heute ein Mythos. Aber was wissen wir über die anderen frühen Verschlüsselungsgeräte aus deutscher Produktion? Und was über deren Erfinder? Jahrzehntelang blieb vieles streng geheim. Eine Dokumentarfilmreihe widmet sich jetzt einem dieser geheimnisumwobenen deutschen Kryptologen - Fritz Menzer (1908-2005).

Filmemacher Robert Jahn berichtet im Vortrag über die abenteuerlichen Recherchen zu Fritz Menzer und dem Schlüsselgerät 41. Zu sehen sind dabei ausgewählte Folgen der Dokumentarfilmreihe, die er gemeinsam mit Dr. Carola Dahlke vom Deutschen Museum in München erstellt hat.

Donnerstag, 16. November 2023, 19.00 Uhr - Eintritt frei.

Weitere Begleitveranstaltungen
Im Laufe der kommenden Monate werden weitere Begleitveranstaltungen zur Ausstellung „geheim! Warum wir Geheimnisse brauchen …“ wie zum Beispiel Vorträge, Workshops und Ferienspiele stattfinden. Informationen hierzu finden Sie auf der Homepage des Mathematikums.

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