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Kerzen gießen zum Advent - so klappt’s!


Kerzen gießen zum Advent - so klappt’s!

Ist die Halloween-Saison erst einmal vorüber, steht Weihnachten praktisch schon vor der Türe. In vielen Haushalten laufen die Weihnachtsvorbereitungen bereits auf Hochtouren – und das mitten im Herbst.

Eines haben der Herbst und die Weihnachtszeit gemeinsam: In der kalten Jahreszeit gibt es nichts Schöneres als einen gemütlichen Filmabend mit der gesamten Familie bei Kerzenschein. Noch schöner werden diese besonderen Momente, wenn der Raum von selbst gegossenen Kerzen erhellt wird.

Die Herstellung von Kerzen macht nicht nur Freude und kann ein Bastelprojekt für die gesamte Familie sein, sondern eignet sich auch ideal, um die ersten Weihnachtsvorbereitungen für die Adventszeit zu treffen.
Wie das Gießen der Kerzen sicher gelingt, worauf man achten sollte und welche Materialien benötigt werden, erfahren Sie hier.

Welches Wachs eignet sich zum Kerzen gießen?

Beim Basteln sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Auch bei der Kerzenherstellung hat man neben dem Design eine Reihe an Auswahlmöglichkeiten beim Wachs. Soll die Kerze eher klassisch aus Stearin- oder Paraffinwachs sein oder greift man doch lieber zu den nachhaltigen Alternativen Bienen- und Sojawachs?

Welches Wachs letztlich in die Kerzengießformen kommt, ist jedem selbst überlassen. In der Regel ist Paraffin für Anfänger gut geeignet, die sich zunächst ausprobieren möchten. Das Wachs ist erschwinglicher als die anderen Varianten und kann daher für erste Versuche verwendet werden.

Kann man etwas tiefer in die Tasche greifen, eignen sich Stearin, Bienen- oder Sojawachs. Diese nachhaltigen Alternativen sind zwar teurer, jedoch aufgrund ihrer Beschaffenheit weitaus umweltfreundlicher. Darüber hinaus brennen Kerzen aus Stearin in der Regel länger, wodurch sich das Geld durchaus bezahlt macht. Das Wachs ist pflanzlich und somit biologisch abbaubar, ebenso wie Bienenwachs oder veganes Sojawachs. Die beiden letzteren Varianten rußen beim Verbrennen überdies weniger, was ebenfalls für die nachhaltige Option spricht.

In der Regel ist das Wachs für die Kerzenherstellung in kleinen Pellets erhältlich, sodass es sich leicht verarbeiten lässt.

Welche Wachstemperatur ist ideal?

Die Gießtemperatur des verwendeten Wachses ist wichtig, um ein gelungenes und schönes Ergebnis zu erhalten. Weiterhin spielen das Material der Kerzengießform sowie die gewünschte Oberfläche bei der Wachstemperatur eine entscheidende Rolle.

Das Wachs darf nicht zu heiß in die Form eingefüllt werden, andernfalls kann es an der Wand der Form anhaften, diese unter Umständen sogar schmelzen und die Kerze kann später nicht herausgelöst werden. Wird das Wachs zu kalt eingefüllt, erhält die selbst gemachte Kerze keine schöne und glatte Oberfläche.

Daher ist es wichtig, dass die empfohlene Gießtemperatur auf der Verpackung des Wachses mithilfe eines Einkochthermometers beachtet wird. Nur so kann sichergestellt werden, dass ein gelungenes Ergebnis erzielt wird, woran sich die gesamte Familie in der Adventszeit erfreuen kann.

Welcher Docht für welche Kerze?

Wer beim Kerzengießen denkt, dass irgendein Docht schon passen wird, liegt falsch. Der richtige Docht ist später für das gleichmäßige Herunterbrennen der Kerze essenziell. Außerdem ist die erforderliche Dochtstärke vom Durchmesser der Kerze abhängig.

Grundsätzlich rundet man bei der Ermittlung der richtigen Dochtstärke entweder auf oder ab. Das bedeutet, man misst den Durchmesser der Kerze an der dicksten Stelle. Beträgt dieser beispielsweise 3,5 cm, so wird auf 4 aufgerundet und die Dochtstärke 4 muss verwendet werden. Ist die Kerze 3,4 cm dick, reicht ein Docht der Stärke 3 aus.

Für Kerzen aus einem Paraffin- und Stearingemisch eignen sich folgende Dochtstärken:

  • bis 60 mm Durchmesser: Flachdocht 3x15
  • 60 bis 70 mm Durchmesser: Flachdocht 3x18
  • ab 70 mm Durchmesser: Flachdocht 3x21

Ist die Kerze noch breiter oder besteht zum Teil aus Wachsresten, sollte man zur Sicherheit auf einen Flachdocht mit den Maßen 3x27 zurückgreifen.

Das benötigt man zum Kerzen gießen

Ist man nun ausreichend vorbereitet, kann man entweder allein oder mit der gesamten Familie Kerzen zur Verschönerung der anstehenden Schenken Sie Ihren Lieben zu Weihnachten gemeinsame Zeit gießen.

Hierfür benötigt man folgende Materialien und Utensilien:

  • Kerzenwachs nach Wahl in Form von Pellets oder Granulat
  • ggf. Kerzenwachsreste einer anderen Kerze
  • Wachsfarben zum Einfärben
  • passende Kerzendochte
  • Holzstäbchen zum Fixieren des Dochts
  • Kerzengießformen nach Wahl (weihnachtliche Formen, abstrakte Formen, klassische Formen)
  • Schmelzgefäß
  • Thermometer
  • Schere
  • Verzierungen nach Wahl (Buchstaben, Zahlen, Verzierwachsplatten, Perlen etc.)

Anleitung zum Kerzen gießen

Sind alle Utensilien und Materialien vorhanden, kann das große Kerzengießen auch schon losgehen.

  1. Wachs schmelzen: Im ersten Schritt sollte man zunächst das Wachsgranulat oder die Pellets in ein hitzebeständiges Gefäß füllen. Anschließend wird Wasser in einem Topf erwärmt. Kochen sollte das Wasser nicht! Ist das Wasser warm genug, kann das Gefäß mit dem Kerzenwachs im Wasserbad geschmolzen werden.

    Um die Entzündungsgefahr des Wachses zusätzlich zu verringern, sollte der Topf von der Herdplatte genommen werden. Mithilfe eines Holzstäbchens kann das Wachs so lange gerührt werden, bis es sich vollständig verflüssigt hat – anschließend zur Seite stellen.

  2. Kerzengießformen und Docht vorbereiten: Nun wird der Docht für das Kerzengießen vorbereitet. Zunächst muss er der Länge nach an die Kerzengießform angepasst werden. Hierfür kann der Docht einfach mit einer Schere zurechtgeschnitten werden. Ein paar Zentimeter sollte der Docht zur Sicherheit überstehen – den überschüssigen Rest kann man am Ende noch kürzen.

    Nun wird der Docht mehrmals in das flüssige Wachs getaucht, bis er sich vollgesogen hat. Dieser Vorgang wird so lange wiederholt, bis der Docht stabil genug ist und nicht mehr zusammen sinkt. Ist er komplett durchgehärtet, kann das obere Ende an einem Holzstäbchen fixiert werden, welches anschließend in die Form gehängt wird. Der Docht sollte mittig platziert werden und den Boden der Kerzengießform berühren.

    Besonders große Kerzen können auch mit zwei oder drei Dochten versehen werden.

  3. Wachs einfärben: Nun ist der richtige Zeitpunkt, um das noch flüssige Kerzenwachs nach Belieben einzufärben. Hierfür kann das flüssige Wachs entweder komplett gefärbt oder in einzelne Gefäße aufgeteilt und dann gefärbt werden. Die Kerzenwachsfarben sind in der Regel sehr ergiebig, weshalb man zunächst kleine Mengen hinzugeben sollte.
  4. Kerzen gießen: Sind alle Vorbereitungen getroffen, kann nun der eigentliche Kerzengießprozess starten. Wie bereits erwähnt, sollte man vor dem Eingießen in die Kerzengießformen noch einmal die Temperatur des Wachses überprüfen. Anschließend können die Formen nach Belieben befüllt werden.
  5. Bei Schichtkerzen muss jede Schicht zunächst erkalten, bis eine weitere Wachsschicht gegossen werden kann.

    Wichtig ist, dass ein kleiner Rest Wachs aufgehoben wird, um mögliche Unebenheiten später auszubessern. Außerdem sollte man etwaige Verzierungen auf das Wachs geben, wenn dieses noch nicht vollständig ausgehärtet ist.

  6. Kerzen erkalten lassen: Am besten lässt man das Wachs über Nacht erkalten oder man stellt die fertig gegossenen Kerzen in den Kühlschrank, um den Prozess zu beschleunigen. Anschließend können die selbst gemachten Kunstwerke mit viel Fingerspitzengefühl aus der Form gelöst werden, um den Adventskranz, die Kommode im Flur oder auch den Weihnachtsbaum zu schmücken.
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