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Vernissage im KuKuK – Entwicklungen, eine Ausstellung der "Kunstspinnerei"


12.01.2019 17:00

Das neue Ausstellungsjahr im Kunst- und Kulturkreis Wettenberg "KuKuK" beginnt am 12. Januar 2019 um 17.00 Uhr mit der Ausstellung "Entwicklungen".

Wie jedes Jahr ist es die "Kunstspinnerei", eine Untergruppe im KuKuK mit wechselnder Zusammensetzung, die die Reihe der Ausstellungen in der Kunsthalle in Wißmar eröffnet.

In diesem Jahr spinnen gemeinsam: Klaus Engelbach, Heidi Rautenhaus, Ines Scheurmann und Brigitta Seibert.

Vernissage im KuKuK – Entwicklungen, eine Ausstellung der Kunstspinnerei"Entwicklung": Betrachtet man die beiden Wortteile gesondert, bedeutet die Silbe "ent", dass jemand oder etwas sich entfernt oder dass etwas entfernt wird (z.B. entkommen, entreißen). Es kann auch etwas aus einer Umgrenzung herauskommen, in der es vorher gesteckt hat (entbinden, entfliehen). Auch eine Konfrontation kann in der Bedeutung enthalten sein (entgegnen, entscheiden).

Der zweite Wortteil "Wickel" leitet sich von der Flachsspinnerei her, (passt also zur Kunstspinnerei) und bezeichnet das Faserbündel, das um den Spinnrocken gewunden wird. Vorsilben präzisieren das Wickeln: Umwunden wurden die Wickelkinder, eingewickelt werden Gutgläubige von Betrügern, und es gab auch die "Abwicklung" der Industrieunternehmen in der ehemaligen DDR.

"Entwicklung" ist also eine fortschreitende Veränderung, die Neues entstehen lässt. Wir nehmen dies als zielgerichtet wahr, das muss aber nicht so sein.
Wenn z.B. ein Autohersteller ein Auto entwickelt, ist das Ziel natürlich das perfekte Auto und die Entwickler arbeiten darauf hin. Bei der Evolution z.B. ist das aber nicht so: Hier entwickeln sich genetische Typen in großer Vielfalt, aber nur die, die zufällig gerade in die Umweltbedingungen passen, überleben und entwickeln sich weiter.
Es gibt also nicht nur die Entwicklung zur jeweils höheren Stufe bis zur Perfektion, wie wir dies rückblickend annehmen. Entwicklung kann auch rückwärts gehen und führt nicht immer zu etwas Fortschrittlicherem.
Die Teilnehmer dieser Ausstellung haben sich auf unterschiedliche Weise mit dem Thema auseinandergesetzt.
Klaus Engelbach zeigt Fotografiken im Giclée- Druck auf Leinwand. Ihnen sieht man die Herkunft aus der Welt der Fotografie nicht mehr an. Er löst seine Fotos am Computer in Punkte und Flecken auf, entwickelt sie zu grafischen Werken, abstrahiert dadurch die Wirklichkeit und formuliert seine Gedanken und Empfindungen in Erdfarben und Schwarz.
Heidi Rautenhaus hat sich auf die Entwicklung von natürlichen Organismen konzentriert, sie fotografierte Farnpflanzen beim "Entwickeln" ihrer Blätter und thematisiert Entwicklungen in Menschenskulpturen und "keramischen Wickeleien".

Ines Scheurmann beschäftigt sich mit Entwicklungslinien und "Stammbäumen", aber nicht von Tieren oder Pflanzen. Sie formt in einer Art von "Evolution" einfache Fotografien zu Computergrafiken in leuchtenden Farben und abenteuerlichen Fraktalen. Eine "Rückentwicklung" ihrer keramischen Arbeit sind Objekte, die ohne Werkzeuge nur mit den Händen geformt wurden.

Brigitta Seibert malt mit leisem Humor und oft mit Augenzwinkern die Entwicklung von Tieren und von landwirtschaftlichen Maschinen und Techniken unter verschiedenen Blickpunkten. Auch Umwelt und die Entwicklung der Agrarwirtschaft sind ihr Thema.

Ganz besondere "Entwicklungen" haben alle vier Teilnehmer gemeinsam ausgearbeitet: Jeder hat von jedem ein Kunstwerk übernommen und weiterentwickelt, das dann wiederum weitergegeben und weiterentwickelt wurde usw. Was dabei zustande kam, lässt sich vom 12. 01. bis zum 03. 02. 2019 entdecken. Geöffnet ist die Kunsthalle an jedem Samstag und Sonntag von 15.00 – 19.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Für mehr Information: www.kukuk-wettenberg.de.

Am Freitag, 18. Januar, findet im KuKuK der Konzertabend "Pop-Diven" mit Ingi Fett statt.

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