Eschenburgpfad
Der Start- und Zielpunkt der Extratour Eschenburgpfad befindet sich im Dillenburger Stadtteil Nanzenbach.
Der kompakte Ortskern mit seiner geradlinigen Hauptstraße wird als „Meisterleistung der deutschen Baukunst des späten 18. Jahrhunderts“ gewürdigt. Nach einem verheerenden Großbrand im Jahr 1772, der 76 Wohnhäuser und 124 weitere Gebäude zerstörte, überlebten nur die Kapelle und ein unbewohntes kleines Haus. Der Wiederaufbau des Dorfes erfolgte mit besonderem Augenmerk auf Brandsicherheit: Die neuen Gebäude wurden mit ausreichendem Abstand zueinander errichtet, ihre Fundamente aus massivem Stein, und Schiefer ersetzte das Strohdach.
Von den umliegenden Wiesen und Weiden bietet sich Wanderern ein malerischer Blick auf die alte Kulturlandschaft. Überreste und Spuren entlang des Weges zeugen von der einst blühenden Bergbaugeschichte. Bereits 1464 wurde in Nanzenbach eine Kupferhütte betrieben.
Namensgeber der Extratour ist der 589 Meter hohe Berg, der 1971 bei der Gründung der Nachbargemeinde Eschenburg Pate stand. Zwischen 1936 und 1945 befand sich hier ein 42 Meter hoher Aussichtsturm, der einen weiten Blick in die reizvolle Umgebung ermöglichte. Der Turm war den Bergarbeitern gewidmet, die einst über die Eschenburg zogen, um in den Eisenerzgruben des Schelderwalds zu arbeiten. Im Rahmen der NS-Propaganda wurden Erinnerungen an die Keltenzeit, die Eisenverhüttung und den Bergbau aufgegriffen. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs brannte der Turm nach einem Flugzeugangriff bis auf seinen massiven Sockel nieder. Eine Nachbildung erinnert heute an den Turm, und es gibt weiterhin die Idee, an dieser Stelle erneut einen Aussichtspunkt zu errichten – diesmal mit einem „Logenplatz“ ins Lahn-Dill-Bergland.
Info:
Start- und Zielpunkt: Parkplatz am Friedhof Nanzenbach
UTM-Koordinaten: 32U 453218/5624932
GPS-Koordinaten: 50°46'27.3'' , 08°20'11.4''
Länge: 9 km
Profil: keine besonderen Anforderungen
Gehzeit: 3 Stunden
Saison: ganzjährig begehbar
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