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Upcycling: Aus alt mach neu


Upcycling: Aus alt mach neu

Upcycling ist der Prozess, Abfälle und Gegenstände, die nicht mehr verwendet werden, in neue Produkte umzuwandeln. Aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten und der nachhaltigen Nutzung ist Upcycling zu einem großen Trend geworden.

Doch was steckt dahinter und wie lässt sich die Wiederverwendung umsetzen?

Was ist der Unterschied zwischen Recycling und Upcycling?

Recycling und Upcycling sind sich grundsätzlich sehr ähnlich. Beide Prozesse sind sehr nachhaltig und verarbeiten das Produkt auf spezifische Weise. Der Unterschied liegt jedoch in der Aufarbeitung des Produkts.

Recycling:
Recycling ist ein industrieller Prozess, der Rohstoffe für die Wiederverwendung aufbereitet. Ein Beispiel dafür ist das zusammenpressen und schreddern von PET-Flaschen. Dieses aufbereitete Plastik kann daraufhin für Büromöbel, Hygieneartikel oder Funktionswäsche wiederverwendet werden. Lediglich aus einem Viertel der alten PET-Flaschen werden wieder neue Flaschen hergestellt.

Upcycling:
Upcycling ist der Prozess, ein veraltetes Produkt aufzuwerten und für einen neuen Zweck umzugestalten. Eine alte Milchflasche lässt sich zum Beispiel sehr gut in eine Aufbewahrungsmöglichkeit für Zucker verwandeln. Dafür wird die Flasche allerdings nicht kaputt gemacht, sondern sie bleibt in ihrer Form und kann neuen Einsatzmöglichkeiten dienen.
Der Unterschied liegt also in den Details der Prozesse. Aber warum ist es eigentlich wichtig, alte Produkte wiederzuverwenden, anstatt sie einfach wegzuwerfen? Laut Umweltbundesamt sind im Jahr 2020 in Deutschland, 414 Millionen Tonnen Abfall entstanden. Das stellt auf Dauer eine große Herausforderung für die Umwelt dar.

Von diesen, 414 Millionen Tonnen sind allein 2 Millionen Tonnen Elektroschrott. Bildlich gesprochen sind es zwei Millionen VW Polo. Es ist eine unvorstellbare Menge an Müll, aber wir produzieren ebenfalls viel Müll in unseren Haushalten. Im Jahr 2020 fielen 14,4 Millionen Tonnen Bioabfall an.

Die Minimierung dieser Zahlen ist entscheidend für den Schutz und die langfristige Erhaltung unserer Umwelt. Ein großer Bestandteil von Nachhaltigkeitskonzepten ist die Wiederverwendung vorhandener Ressourcen. Deshalb ist es so wichtig, über Themen wie Recycling und Upcycling zu sprechen. Diese beiden Methoden bieten eine großartige Grundlage für nachhaltigeres Verhalten im Alltag, meist ohne großen Aufwand.
Vor- und Nachteile von Upcycling

Vor- und Nachteile von Upcycling

Das Wiederverwenden hat also sehr viele Vorteile, explizit für unsere Umwelt. Daneben gibt es noch einige weitere positive Eigenschaften, die sich durch sehr kleine Veränderungen im Alltag bewirken lassen.

Vorteile:
Einer der größten Vorteile ist die bereits erwähnte Ressourceneinsparung. Darüber hinaus können Abfälle wie Milchflaschen, Kartons und Gläser einer neuen Verwendung zugeführt werden, was zu weniger Abfall führt. Alle diese Maßnahmen tragen ebenfalls zu einem nachhaltigen Konsumverhalten bei.

Das Wiederverwenden ist jedoch nicht nur sehr wichtig, sondern ebenfalls eine sehr lustige Aktivität, die unsere Kreativität anregt. Diese Projekte können auch mit Kindern durchgeführt werden. Darüber hinaus freuen sich Menschen jeden Alters über diese kreative Auszeit.

Nachteile:
Um das ganze Thema zu beleuchten, ist es essenziell, über noch bestehendes Ausbaupotenzial zu sprechen. Einer davon betrifft den Stoff des Produkts. Bei der Verarbeitung zu Hause können gefährliche Stoffe austreten, insbesondere wenn mit großer Hitze gearbeitet wird.
Daher ist es immer wichtig, sich im Vorfeld darüber zu informieren, wie man das Projekt am besten umsetzt. Es ist ebenfalls wichtig, wenige oder keine neuen Artikel zusätzlich zu kaufen. Idealerweise sollten auch alle Komponenten wiederverwendet werden.

Wenn das Endergebnis hauptsächlich aus neu gekauften Produkten besteht, ist der Gesamteffekt leider wenig bis gar nicht nachhaltig. Deshalb ist es immer wichtig, sich zu fragen, ob man dieses Produkt überhaupt braucht und welche zusätzlichen Artikel man noch braucht, bevor man aus etwas Altem etwas Neues bauen möchte.

Regionale Anlaufstellen
Natürlich ist Upcycling kein Ein-Mann-Job: Ganz im Gegenteil. An verregneten Sonntagen kann die ganze Familie gemeinsam basteln und kreativ werden. Die Ideen sind dabei meistens sehr einfach umzusetzen, sodass man alles Nötige zu Hause hat, der Rest erfordert Fantasie.
Neben dem Familienspaß ist Upcycling zu einem großen Trend geworden und findet mittlerweile in vielen Orten Zuspruch. Daher gibt es in Mittelhessen auch viele Ansprechpartner, die Hilfestellungen geben. Eine Auswahl davon möchten wir vorstellen.

  1. Fair Marburg
    In Marburg gibt es einen lokalen Laden, der Sie dabei unterstützt nachhaltiger zu handeln. Hier können Sie problemlos alte Kleidung mitbringen. Diese werden zu neuen wunderschönen Unikaten vernäht. Wenn Sie also Ihr Projekt in die Hände von Experten legen möchten, sind Sie bei "Fair Marburg" genau richtig.

  2. Konsumführerschein
    Hinter dem Firmennamen "Tam Herring" verbirgt sich Tanja Herring. Sie ist gelernte Damenschneiderin und bietet seit einigen Jahren Maßanfertigungen und Upcycling-Projekte an.
    Sie beschränkt sich ebenfalls auf alte Kleidungsstücke, die nicht mehr so gerne getragen werden und verleiht ihnen einen neuen Look, der sowohl außergewöhnlich als auch stilvoll ist. Daneben hat sie beim Zukunftsfestival "tomorrathon – Gestalte das Morgen deiner Stadt" teilgenommen und mit ihrem Projekt Konsumführerschein" den ersten Platz belegt.
    Die Grundidee dieses Projektes ist es, junge Menschen aufzuklären und das Bewusstsein für den Status Quo und Nachhaltigkeit zu schärfen. Dabei ist es wichtig, dass der Bildungsauftrag viele junge Menschen erreicht, die genauen Rahmenbedingungen werden aktuell noch geplant.
  3. Repair Café
    Auch elektronische Geräte werden oft weggeworfen. Das liegt vor allem daran, dass die wenigsten versuchen, ihre Geräte selbst zu reparieren und professionelle Reparaturen oft zu teuer sind. Aus diesem Grund werden immer häufiger Elektrogeräte sofort entsorgt.

    Die Philosophie auf denen das Konzept der Repair Cafés in ganz Deutschland basiert, will genau das ändern. Studenten und Rentner arbeiten oft in diesen Geschäften, sind technisch versiert und können die Besucher bei der Reparatur ihrer Geräte anleiten. Vertreter dieser Repair Cafés finden sich beispielsweise in den Landkreisen Gießen und Vogelsberg. In vielen weiteren Städten und Regionen gibt es ebenfalls individuelle Ansprechpartner.

Ideen zum Ausprobieren

Bei all den Vorteilen stellt sich auch die Frage, wie man mit wenig Aufwand und ohne zusätzliche Kosten ein gutes Ergebnis erzielt. Nachfolgend haben wir drei unterschiedliche Ideen gesammelt, die außerdem in jedem Haushalt gebraucht werden.

  1. Kleine Regale
    Ob Bücher, Pflanzen oder Geschirr, das kleine Regal ist schnell und einfach aufgebaut. Dazu bedarf es lediglich eine leere Obstkiste. Diese kann allein verwendet oder mit anderen Obstkisten verbunden werden.
    Die schöne Holzstruktur verleiht dem ganzen Raum einen wunderbaren Charme. Die Obstkisten sind für jeden Einrichtungsstil und jedes Budget geeignet. Das Beste daran ist, dass es wenig zusätzliches Equipment benötigt und sich die Box schnell anpasst. Den die Holzkisten eignen sich ebenfalls perfekt als Wandregal.
  2. Vasen
    Jeder Blumenstrauß hat seine individuelle Größe und Form. Aus diesem Grund benötigen Sie oft mehr als eine Vase in Ihrem Zuhause. Dies muss jedoch nicht teuer sein. Alte Glasflaschen eignen sich hervorragend als Vasen.

    Die Flasche kann zum Beispiel mit Acrylfarben eingefärbt werden. Dies ist jedoch nicht erforderlich, verleiht der Vase jedoch eine sehr schöne individuelle Note. Wenn die Flasche mit einem Etikett versehen ist, können Sie es am besten mit warmem Seifenwasser entfernen. Die sehr schöne Vase wird im Handumdrehen fertig sein.

  3. Die sehr schöne Vase wird im Handumdrehen fertig sein

  4. Einkaufsbeutel
    Das Mitnehmen einer Tasche beim Einkaufen ist sehr nachhaltig, da Sie keinen zusätzlichen Beutel kaufen brauchen. Dabei wäre es sehr gut, wenn die Tasche ebenfalls aus einem recycelten Material besteht.

    Wer sie selbst basteln möchte, kann dafür ein altes T-Shirt verwenden. Schneiden Sie dazu Kragen, Ärmel und untere Manschetten ab. Als Nächstes messen Sie die Vorder- und Rückseite und markieren 10 Zentimeter am Saum des T-Shirts. Danach können Linien im Abstand von 2 cm gezogen werden. Schneiden Sie jede Seite in kleine Fäden und binden Sie diese zusammen. Fertig ist Ihre Einkaufstasche.

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