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Reisetrend „Dark Tourism“: Wo ist Hessen am schaurigsten?


Reisetrend Dark Tourism: Wo ist Hessen am schaurigsten?

Auf Reisen die schönsten Orte entdecken und sich davon verzaubern lassen? Das ist sicherlich eine tolle Sache, aber es geht auch ganz anders. Manche Menschen suchen nämlich das genaue Gegenteil. Fans des Dark-Tourism-Trends bereisen gruselige, düstere Orte und genießen die Schauer, die einem dort über den Rücken jagen.

Auch Hessen hält für reiselustige Gruselfreunde ein paar interessante Orte bereit.

"Dark Tourism" oder auf Deutsch "dunkler Tourismus" liegt im Trend. Immer mehr Menschen begeistern sich dafür, nicht nur die schönen Ecken der Welt kennenzulernen, sondern vor allem auch die düsteren, denn von ihnen geht oft eine ganz besondere Faszination aus.
Es sind ganz unterschiedliche Arten von Orten, die dabei von Interesse sind. Es kann sich um historische oder mythische Plätze handeln, um Kriminal- oder Katastrophenschauplätze oder um verlassen, verfallende Orte, die sogenannten "Lost Places". Auch Schauplätze, deren düsterer Charakter der Fiktion entsprungen ist, zählen dazu. Beim Horror-Set-Jetting etwa, kann man die Drehorte berühmter Horrorfilme erkunden und dem Reiz des Leinwand-Grusels in der Realität nachspüren.

An manchen Orten ist das Interesse so groß, dass es sogar entsprechende touristische Angebote gibt. Im Sperrgebiet rund um den Katastrophenreaktor von Tschernobyl etwa werden geführte Touren angeboten.

Ein weltbekannter Horrorfilm wurde in Hessen bislang nicht gedreht. Und sicherlich ist niemand traurig, dass es auch nie der Schauplatz einer großen Reaktorkatastrophe geworden ist. Düster, mystisch und gruselig geht es mancherorts in Hessen aber dennoch zu, wie diese Beispiele zeigen:

Hexenturm Kirchhain

Kirchhain hat ein gruseliges Relikt aus den Zeiten der Hexenverfolgung zu bieten. Erhalten geblieben ist hier ein Stück der ehemaligen Stadtmauer mit einem eigentlich malerisch wirkenden Turm. Nicht ohne Grund wird er auch als Hexenturm bezeichnet. Wer einstmals der Hexerei verdächtigt wurde, wurde dort bis zum Prozess inhaftiert. Immer wieder wird behauptet, man könne in stillen Nächten das Jammern der vermeintlichen Hexen im Verlies auch heute noch hören, denen Folter und letztlich die Hinrichtung bevorstanden.

Beerfelder Galgen

Unweit der Ortschaft Beerfelden findet sich auf einer Anhöhe ein merkwürdiges Konstrukt. Drei im Dreieck aufgestellte Sandsteinsäulen mit Querverbindungen in fünf Metern Höhe stehen inmitten der schönen Landschaft. Der Ausblick von hier ist grandios und das ist kein Zufall. Die Konstruktion stammt aus dem Jahre 1597 und ist ein Galgen. Der schöne Ausblick sollte den zum Tode verurteilten den Abschied von der Welt zusätzlich erschweren. 1804 erfolgte hier die vermutlich letzte Hinrichtung. Auch wenn das bereits lange zurückliegt, hat der Ort bis heute eine eigenartige Atmosphäre mit Schauerfaktor inne.

Das Rote und das Schwarze Moor

Die Rhön ist bekannt für ihre Moorgebiete. Die beiden größten sind das Rote Moor in der Hessischen Rhön und das etwas größere Schwarze Moor am Dreiländereck von Bayern, Thüringen und Hessen.

Zahlreiche Wanderwege in den Moorgebieten laden Besucher zu einzigartigen Naturerlebnissen ein. Doch schon immer galten Moore auch als düstere, unheilvolle Orte, über die man sich Schauermärchen von Moorleichen und Irrlichtern erzählt. In den Rhönmooren gibt es Legenden über ganze Dörfer, die als Strafe für ihre Lasterhaftigkeit im Moor versunken sein sollen. Tief unten geht das Leben in diesen Dörfern weiter und wer leise durch die Moore wandert, hört mitunter gedämpft die Dorfgeräusche und das Jammern der Bewohner nach Erlösung.

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