Nico Hülkenberg: Der Deutsche in der Formel-1-Saison

Die Formel 1 ist bereits in das neue Jahr gestartet. Seit Anfang März finden die spannenden Rennen statt, die die besten Fahrer der Welt auf 23 gefährliche Strecken rund um den Globus bringen. Unter den großen Talenten des Rennsports befindet sich auch der Deutsche Nico Hülkenberg, der für das Haas F1 Team an den Start geht.

Der 35-Jährige hat bereits eine lange Vergangenheit im Motorsport, für die Spitze der Formel 1 hat es bisher jedoch nicht gereicht. Neigt sich die Karriere des deutschen Rennfahrers dem Ende zu oder kann der Sportler noch einmal voll durchstarten?

Motorsport in Deutschland

Im deutschen Sport wird der Fokus oft stark auf den Fußball gelegt. Das Land hat jedoch Fans aller Art zu bieten, darunter auch viele Liebhaber des Motorsports. Dieser kann im Land ordentlich zelebriert werden, denn hier warten nicht nur zahlreiche Rennstrecken, sondern auch viele spannende Wettbewerbe. Zu den wichtigsten Rennbahnen im Land zählen unter anderem der Nürburgring, der Hockenheimring und der Sachsenring.

Aber auch kleinere Rennstrecken erfreuen sich großer Beliebtheit, wie Beispiele in Mittelhessen beweisen. Der Daubornring in Hünfelden-Dauborn ist eine verhältnismäßig kurze Autocross-Strecke, die 460 Meter umfasst. Zuschauer können deshalb bei den Rennen sämtliche Teile der Bahn einsehen und so noch näher am Fahrgeschehen sein. Trotz der großen und kleinen Rennstrecken im Land wird derzeit keines der Formel-1-Rennen in Deutschland durchgeführt. Trotzdem haben deutsche Fans einen guten Grund, um ordentlich mitzufiebern: Nico Hülkenberg. Der Rennfahrer wurde für das Haas F1 Team ausgewählt, viele Zuschauer sehen ihn aber auch als große Hoffnung von Deutschland. Während vor einigen Jahren noch jede Menge Deutsche für die Formel 1 an den Start gegangen sind, ist er in der laufenden Saison tatsächlich der einzige. Aber kann er in die Fußstapfen von Stars wie Michael Schumacher und Sebastian Vettel treten?

Ein steiniger Weg durch den Rennsport

Seinen ersten Einsatz bei der Formel 1 hatte Nico Hülkenberg bei dem GP von Bahrain 2010. Damals traten bei dem spannenden Rennen gleich sechs Deutsche an, heute schlägt sich der Landsmann alleine in der Meisterschaft. Für den 35-Jährigen soll die Teilnahme am wichtigsten Turnier des Motorsports schon immer ein Traum gewesen sein. Dabei galt er jedoch nie als Spitzenfavorit, oftmals hingegen als Joker. So wurde er nämlich immer wieder eingewechselt, wenn ein Fahrer erkrankt war oder durch eine Verletzung pausieren musste. Hülkenberg ist bereits für zahlreiche Konstrukteure gefahren, darunter Williams, Force India, Sauber und Renault.

2022 hatte er die Ehre, für Aston Martin an den Start zu gehen und den ausgefallenen Sebastian Vettel zu vertreten. Vettel kündigte kurz danach das Ende seiner Profikarriere an, Hülkenberg konnte seinen Platz jedoch nicht einfach übernehmen. Stattdessen wurde er zu Haas geholt, wo er seit der laufenden Saison 2023 Seite an Seite mit Kevin Magnussen antritt.

Mittlerweile dauert die Formel-1-Karriere von Nico Hülkenberg schon 13 Jahre, in dieser Zeit konnte er sich jedoch nicht an die Spitzenpositionen annähern. Seine beste WM-Position war der 7. Platz im Jahr 2018, als der Deutsche bei Renault verpflichtet war. Meist schaffte er es jedoch nicht einmal in die Top 10 der Formel-1-Fahrer. Große Chancen werden dem Sportler deshalb auch in dieser Saison nicht eingeräumt. Allerdings könnte Hülkenberg noch alle überraschen!

Formel 1 in vollem Gange

Als einziger deutscher Fahrer in der Formel 1 2023 steht Nico Hülkenberg natürlich im Scheinwerferlicht. Trotzdem sollten sich die Zuschauer keinen neuen Michael Schumacher oder Sebastian Vettel erwarten. Zwar hat Hülkenberg in seiner Karriere zahlreiche starke Leistungen abgelegt, er gehörte jedoch nie zu den Favoriten im Rennen. Das zeigt sich auch in der Einschätzung der Experten.

Die neue Saison der Formel 1 hat gerade erst begonnen, trotzdem wird Hülkenberg nicht zugetraut, sich gegen die besten Fahrer des Turniers durchzusetzen. Sehen kann man dies unter anderem bei den Langzeitwetten von Buchmachern im Netz. Derzeit steht Nico Hülkenberg mit einer Quote von 751.00 auf dem 18. Platz bei den Sportwetten auf den Gesamtsieg der Fahrerbewertung (Stand: 23.3.2023). Damit werden ihm als Konkurrent von Motorsportgrößen wie Max Verstappen (Quote: 1,20) und Fernando Alonso (Quote: 13,00) so gut wie gar keine Chancen auf den Sieg zugeschrieben. Noch hat der Deutsche allerdings reichlich Zeit, denn die Formel 1 hat gerade erst begonnen. Bei insgesamt 23 Rennstrecken kann sich also noch einiges verändern.

Ist Deutschland raus aus der Formel 1?

Obwohl mit Nico Hülkenberg immer noch ein Deutscher im Rennen ist, schütteln viele Fans aus Deutschland enttäuscht den Kopf, wenn sie an die Formel 1 denken. War das Land ursprünglich Heimat zahlreicher Weltmeister, ist es nun in der Welt des Rennsports in den Hintergrund gerückt. Das letzte Mal wurde ein Rennen der Serie 2020 am Nürburgring abgehalten, nun legt die Formel 1 keinen Stopp mehr in Deutschland ein.

Seitdem der viermalige WM-Meister Sebastian Vettel nicht mehr mit von der Partie ist und auch Mick Schumacher, Sohn der Rennfahrerlegende Michael Schumacher, bei Haas ausgeschieden ist, wird nun die letzte Hoffnung in Hülkenberg gelegt. Hülkenberg hat die Position von Schumacher bei Haas übernommen, was auf die fehlende Geduld von Teamchef Günther Steiner zurückzuführen ist. Auch er sieht Schumacher als talentierten Fahrer, dieser müsste jedoch noch heranreifen. Hülkenberg müsse hingegen nur seinen Rhythmus finden, genügend Erfahrung bringe er bereits mit. Ob sich der 35-Jährige also im Laufe des Jahres noch überraschend entfalten wird, bleibt abzuwarten. Spätestens in ein paar Jahren wird die Formel 1 für die Deutschen jedoch wieder an Relevanz gewinnen. Wenn Mick Schumacher in die Fußstapfen seines Vaters und Onkels tritt und zum Stammfahrer wird, stehen spannende Zeiten bevor.

Nico Hülkenberg geht in diesem Jahr als einziger Deutscher in die Rennen der Formel 1. Der Profi befindet sich schon seit Jahren im Mittelfeld des wichtigsten Turniers im Motorsport, hat dabei jedoch ständig Teams gewechselt. Ob er in diesem Jahr als Stammfahrer bei Haas brillieren kann, bleibt abzuwarten.