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Unterwegs im KuKuK Wettenberg


19.05.2017
18.06.2017

Unterwegs ist jemand mit oder ohne Ziel. Oder der Weg ist das Ziel, eine gern genutzte Formel.

Unterwegs im KuKuK WettenbergUnterwegs findet man etwas vor, am Weg oder am Ziel. Manche Künstler haben unterwegs Bilder gemacht, man denke an die Aquarelle von Albrecht Dürer, die er von seiner Italienreise zurück brachte. Solche Bilder können Dokumente von Sehenswürdigkeiten sein, aber auch ganz subjektive Wahrnehmungen am Wegesrand oder kritische Blicke auf eine geschönte Tourismussituation.

Unterwegs sein können Menschen per pedes oder mit Fahrzeugen und Fluggeräten. Privat oder dienstlich, einzeln oder in Gruppen, zum Vergnügen, an der Arbeit oder auf der Flucht und im Krieg. Unterwegs kann es Pannen geben, Unfälle, man kann in unterschiedlichem Tempo durch die Gegend rasen oder über sie hinweg sausen oder gleiten, an Sperren aufgehalten werden. Unterwegs sind manche Zeitgenossen besonders gern zum Shoppen!
Was Menschen unterwegs wahrnehmen oder übersehen, was sie erfreut, bereichert oder verärgert, das wird sicher individuell verschieden sein. Sogenannte Sehenswürdigkeiten sind das Eine, Unfallsituationen, Monokulturen, „verschandelte“ Landschaften und Orte, zerfallene Produktionsstätten und Häuser, Bäume und Stromtrassen das Andere.
Künstler können sich heutzutage ihre Motive suchen wie sie wollen. Interessant wird die Sache erst, wenn es an die künstlerischen Sprachen geht, wie das Sichtbare ins Bild gesetzt wird oder noch mehr, wie das leicht zu Übersehende ins Bild gerückt wird. Noch mehr, wie gar Unsichtbares sichtbar gemacht wird. Sehenswert werden die Werke in besonderer Weise erst durch die Kunstgriffe, die Künstler anwenden, durch die Darstellungs- und Gestaltungsweisen; diese reichen in dieser Ausstellung von naturgetreu bis abstrahiert, von romantisiert und idealisiert bis zu kritischer Sicht. Sie können sich äußern in Tafelbildern genau so wie in Studien und Skizzen, schnell hingeworfen, aber auch dadaistisch und plakativ, schatten- und schemenhaft... - Hinzu kommen Reliefs, Objekte, auch kinetische, kleine Installationen, auch Gegenstände mit Objektcharakter. Manche Künstler bringen Skizzenbücher gefüllt mit nach Hause oder lassen sich zu Cartoons anregen. Einiges aus dieser Fülle wird es zu sehen geben.

In einem so offenen Verein wie dem KuKuK wird eine Ausstellung erst recht sehenswert durch die persönlich sehr unterschiedliche „Handschrift“ der Künstler, die Maniera. Ferner durch bildnerische Experimente und Versuche eines neuen Blickes und dann natürlich durch den Einsatz verschiedener künstlerischer Mittel. Dabei kann auch das Alltägliche und Bekannte durch den Künstler neu wahrnehmbar werden. Laienhafte Fotografen reproduzieren oft die Klischees der Tourismuswerbung ohne es zu merken. Das ist mit dieser Ausstellung sicher nicht beabsichtigt.

Nicht nur Menschen, auch Tiere sind unterwegs zu beobachten, in dieser Ausstellung Vögel, Schafe, Schnecken, Elefanten, Gnus, Frösche, nicht zuletzt Insekten.

Künstlerische Arbeiten zum Thema "Unterwegs" können sich nicht nur auf Gesehenes beziehen. Unterwegs erlebt man sich auch selbst, also richtet sich der Blick des Künstlers möglicherweise auch nach innen, auf innere Bilder, auf Wahrnehmungen, die über das Sichtbare hinaus gehen, es verfremden, in neues Licht rücken oder gänzlich übersteigen. Unterwegs kann man nicht nur in die Weite schauen und von oben herab, sondern auch ganz nah herangehen, sozusagen mit der Lupe. Man lässt auch oft seine Gedanken spazieren. "Unterwegs zu neuen Leitbildern" heißt ein von Georg Picht...-
Aber: Unterwegs sein heißt ja gar nicht unbedingt in die Ferne schweifen. Unterwegs sein kann man auch in dieser Ausstellung

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