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Lehrermangel - ein Problem


Wie viel verdient man als Lehrer in Frankreich?

Im Bildungsbereich bleibt der Lehrermangel laut dem neuestem Nationalen Bildungsbericht von 2022 das drängendste Problem in Deutschland, wobei Expertinnen und Experten davon ausgehen, dass der Mangel noch größer wird, als in dem Bericht beschrieben.

Alle zwei Jahre informiert der nationale Bildungsbericht über den aktuellen Stand und die Herausforderungen des deutschen Bildungssystems. Der Bildungsbericht ist Bestandteil des Bildungsmonitorings in Deutschland und wird von unabhängigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern erstellt.

Laut Prognose fehlen bis 2035 vor allem Lehrkräfte in der Sekundarstufe I und in der beruflichen Bildung. Schon jetzt fällt es vielen Schulen schwer ihren Bedarf mit ausgebildeten Fachkräften zu decken. Viele Bundesländer setzen deshalb verstärkt auf den Quereinstieg.

Dabei ist die Liste der Aufgaben für den Lehrbetrieb groß: Corona muss aufgearbeitet werden, Flüchtlinge sollen integriert werden, der individuelle Unterricht soll gestärkt werden. Die Schulen sollen also viel leisten und stehen doch vor dem immer gleichen Problem: Es fehlen die benötigten Lehrkräfte.

Lösungsansätze wären z.B. die Klassen zu verkleinern oder den den Ganztag zu stärken. Doch wenn es um die praktische Umsetzung geht, dann landet man früher oder später immer wieder beim gleichen Problem: Es fehlt an Lehrerinnen und Lehrer. Der eklatante Lehrermangel sorgt in allen Bundesländern zur vermehrten Einstellung von Quereinsteigern.

Der Lehrermangel macht, mehr noch als fehlendes Geld, auch alle bildungspolitischen Ambitionen zunichte. Das Problem haben die Bundesländer, die ja für die Bildung zuständig sind, selbst verursacht. Über Jahre hinweg wurden nicht so viele Lehrerinnen und Lehrer ausgebildet, wie an den Schulen gebraucht werden. Die Kultusministerkonferenz (KMK) rechnet mit einer Lücke von 20 000 Lehrkräften im Jahr 2025 und 14 000 im Jahr 2030. Experten hingegen gehen davon aus, dass es noch viel schlimmer wird.

In Abwandlung der Redewendung "Augen auf bei der Berufswahl" heisst es für Lehrer "Augen auf bei der Schulartwahl". Der Grund ist ganz einfach: während Grundschul-, Haupt-, Realschul- und Berufsschullehrer sehr gefragt sind, gibt es derzeit ein Überangebot an Gymnasiallehrern, das unter Umständen auch noch länger anhält.

Der generelle Mangel kann nicht am Geld liegen: der Verdienst deutscher Lehrer ist im internationalen Vergleich nicht so schlecht. Laut dem Unicum Karrierezentrum sollen deutsche Lehrer im internationalen Vergleich mit einem jährlichen Durchschnittsgehalt von 55.252 Euro immerhin am zweitbesten verdienen. Nur in Luxemburg verdienen Lehrer mit 98.000 Euro brutto im Jahr - allerdings deutlich - mehr (Stand: 2019).

Am wenigsten verdienen europaweit mit einem Durchschnittsgehalt von 15.569 Euro Lehrer in Polen. In Tschechien bekommen Lehrer nur um die 6.000 Euro mehr im Jahr als polnische Lehrer.

Bei unseren westlichen Nachbarn in Frankreich ist ein durchschnittliches Gehalt von 31.481 Euro üblich. Damit liegen Lehrer noch unter dem durchschnittlichem Verdienst in Frankreich von etwa 37.000 Euro brutto pro Jahr.

Auch in Frankreich spielt es eine Rolle für welche Schule man qualifiziert ist. In Frankreich wird dabei unterschieden zwischen:

  • professeur des écoles (etwa Volkschullehrer)
  • professeur certifié (kann an einer Realschule oder am Gymnasium unterrichten)
  • professeur agrégé (unterrichtet am Gymnasium oder an der Universität)

Die französischen Lehrer bekommen zu Beginn ihrer Karriere ein Gehalt von 20.153 Euro pro Jahr und liegen damit auf Platz 13 des weltweiten Rankings der OECD. Bei einer Gesamtarbeitszeit von 35 Stunden müssen sie 13 Stunden Unterricht die Woche geben.

Die finanzielle Situation in Frankreich ist also für Lehrer nicht so rosig. Als Französisch Lehrer kann man seine Dienste aber auch privat anbieten. Portale dazu gibt es im Internet. Der Vorteil für Lernwillige ist, dass man sich von zertifizierten Lehrkräften, die zum Budget und Zeitplan passen, unterrichten lasen kann.

Eins bleibt: Der gegenwärtigen Lehrkräftemangel ist ein europaweites Problem.

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