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Ausstellung im KuKuK "Bunt und farbig"


09.03.2018
08.04.2018

Der KuKuK Wettenberg kündigt eine neue Ausstellung an: Erste Gemeinschaftsausstellung 2018 im KuKuK Wettenberg: Bunt und farbig
vom 9.3. – 8.4.2018.

Vernissage ist am 9.März 2018 um 19.00 Uhr.
Wettenberg-Wißmar, Goethestraße 4 b.

Öffnungszeiten: an Samstagen, Sonntag und Feiertagen jeweils von 15 – 18 Uhr.

Der Eintritt ist frei.

Keine bunten Bildchen
(JE) Das Thema "Bunt und farbig" klingt wie eine Provokation. Welcher Künstler würde schon zugeben, dass er bunte Bildchen malt. Buntheit ist naiv, eher etwas für Kinder oder Fasching. Die deutsche Sprache hält für die Charakterisierung von Farbe zahlreiche Begriffe bereit und lässt einen fragen, was ist denn eigentlich bunt, was dagegen farbig, was ist unbunt, unfarbig, einfarbig, zweifarbig, vielfarbig, was ist unbunt aber farbig?
Farbgestaltung, man sagt auch Kolorit, spielt ja in Malerei, aber eben nicht nur dort, sondern auch in Bildhauerei, Objektkunst, Zeichnung, auch in Design, Cartoons, Comics, natürlich auch in Film und Fotografie eine wichtige Rolle. Mit Farben definieren sich die Flaggen der Länder. Für fast alle diese Bildsorten wird es Beispiele zu sehen geben.

Ausstellung im KuKuK Bunt und farbigFür die Ausstellung im KuKuK lässt sich weiter sagen, dass in den Werken sowohl ein buntes und unbekümmertes Nebeneinander zu sehen ist als auch eine mit Bedacht farbig abgestimmte "Interaction of Color" (Buchtitel von Josef Albers). Manche Künstler arbeiten mehr mit reflektierten gestalterischen Entscheidungen, andere eher emotional, wieder andere überlassen die Bildentwicklung dem Zufall oder prozesseigenen Impulsen. Farbe kann kunstfertig moduliert und abgetönt werden, aber auch zum Leuchten gebracht werden.

Natürlich besitzen die Künstler mehr oder weniger Kenntnisse über Farbe in der Geschichte der Kunst. Sie wissen von der "braunen Soße" romantischer Bilder, dann aber auch von der sogenannten Befreiung der Farbe im Expressionismus, von dem Umgang mit Farbe im Impressionismus, der Farbe im Informel. Auch Farbenlehren mit ihren Farbkontrasten sind einigen bekannt. Diese Vielfalt wird sich in Werken zeigen, aber nicht nur das.
Farben werden symbolische Bedeutungen zugeschrieben. Man spricht vom Gefühlswert der Farben und von ihrem Ausdruckswert, von ihrer räumlichen Wirkung, von aktiven und passiven Farben (Goethe), ja von magischen Kräften. Dabei ist aber zu beachten, dass Farbe in der Architektur, also in Räumen und an Körpern, nicht mit Farbwirkungen in Bildern gleichzusetzen ist.

In der Ausstellung spielen auch farbige Textilien, Papiere, Stein also Naturfarben von Materialien eine Rolle, wenn Eisen rostet, Holz bleicht und verwittert Ton gebrannt wird.

Neben Malerei, Grafiken und Zeichnungen (Cartoons und Illustrationen) sind auch Objekte zu sehen. Letztere aus Keramik und Eisen, aber auch aus Acrylglas. Diese operieren mit der Lichtleitfähigkeit des Materials, also einer ganz speziellen Farbigkeit.

Das Thema "Bunt und farbig" ist mal wieder so offen und interpretationsfähig gefasst, dass die Künstler ihr je individuell ausgebildetes Farbverständnis geltend machen können. Typisch KuKuK! Die Künstler sind frei von Vorgaben oder gar Vorschriften wie in manchen Farbenlehren.

Die Literatur zum Thema zeigt kontroverse Standpunkte auf. Nicht immer gelingt es dort solide zu argumentieren. Farbtherapeutische Scharlatanerie lohnt sich hier und da sogar finanziell. Die Verlockung des Irrationalen und blumiger Aussagen ergeben auch in der Literatur ein buntes und farbiges Bild. Besser als farblos!

Die Teilnehmer sind: Ulrike Dalla-Bona, Franz-Peter Bönisch, Hartmut Dörr, Vera Bennung Corominas, Roberto Bennung, Angelika Eichenauer, Dietmar Eucker, Johannes Eucker, Jasmin Frost, Wolf Gebhard, Angelika Kleiner-Reher, Ursula Mayer, Marita Meurer, Silvia Rudnicki, Heinz Ruhrig, Hjalmar Thelen (Gast), Ines Scheurmann, Suse Voos, Ilse-Marie Weiß, Regina Willems, Ingrid Wortmann-Wilk, Annemarie Zaha.

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